Augenerkrankungen und ihre Behandlung
Grauer und Grüner Star
Eine typische Alterserkrankung der Augen ist der Graue Star. Hierbei handelt es sich um eine langsam voranschreitende Eintrübung der Linse. Beginnend mit einer größeren Blendempfindlichkeit des Auges, kommt es später zu einem vernebelten Sehen.
Selten ist der graue Star angeboren oder vererbt. Einzige Behandlungsmöglichkeit besteht in einer Operation, bei der die getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt wird. Der Eingriff erfolgt ambulant und dauert in der Regel ca. 30 Minuten. Jährlich wird er rund 350 000 Mal in Deutschland durchgeführt.
Häufigste Ursache für eine Erblindung ist der Grüne Star. Dieser bildet sich durch einen Anstieg des Augeninnendrucks. In Folge davon kann das Augenkammerwasser nicht mehr abfließen. Der entstehende Druck schädigt den Sehnerv, der allmählich abstirbt. Dabei wird das Sehfeld von außen her eingeschränkt.
Dies geschieht aber so langsam, dass viele Betroffene diese Gefahr erst sehr spät bemerken. Deshalb ist gerade hier eine frühzeitige Diagnose durch Messung des Augeninnendrucks bei einem Augenarzt sehr wichtig.
Aufgehalten werden kann dieser Prozess nur durch Medikamente, die den Augendruck senken, oder durch operative Öffnung der Abflüsse für das Kammerwasser.
Die Makula-Degeneration
Die häufigste Sehstörung im Alter ist die Makula-Degeneration. Verursacht durch eine Durchblutungsstörung der Netzhaut verhärtet und vernarbt die schärfste Stelle des Sehens, Seh-Fleck oder Makula genannt.
Diese Durchblutungsstörung macht sich erst sehr langsam bemerkbar, indem das Sehen von Gegenständen, die im Mittelpunkt des Sehbereichs liegen, verschwommen wird und diese letztlich überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden können.
Behandelt werden kann diese Erkrankung mit durchblutungsfördernden Medikamenten oder bei einer fortschreitenden Zerstörung durch eine Laserbehandlung oder eine Netzhaut-Operation.
Akute Entzündungen des Auges
Häufigste altersunabhängige Augenerkrankung ist die Bindehautentzündung. Es kommt zu brennenden Augen, sie sind stark gerötet, jucken und tränen.
Hervorgerufen wird die Bindehautentzündung meist durch Infektion mit Bakterien oder Viren, aber auch trockene, staubige und verqualmte Luft kann die Ursache sein. Eine Bindehautentzündung kann auch als Reaktion auf chlorhaltiges Wasser in Schwimmbädern, auf zu hohe Ozonwerte oder eine zu intensive Sonnenbestrahlung entstehen.
Diese Entzündung ist zwar in der Regel harmlos, aber doch sehr unangenehm. Spezielle Augentropfen und -salben können schnell Linderung bringen.
Entzündet sich die Innenseite eines Augenlids durch eine verstopfte Talgdrüse, kommt es zu einem Gerstenkorn. Die Symptome sind Jucken, Schmerzen und ein starkes Fremdkörpergefühl.
Linderung kann feuchte Wärme auf den Augenlidern bringen. Tritt keine Besserung ein, muss der Augenarzt den Entzündungsbereich aufschneiden. Auf keinen Fall sollten Sie das Gerstenkorn reiben oder gar aufdrücken!
Netzhaut in Not
Schnelle Hilfe ist nötig, wenn Sie Blitze bei ruckartiger Bewegung des Augapfels sehen oder plötzlich kleine, tanzende schwarze Punkte auftreten – vor allem, wenn nur ein Auge betroffen ist.
Dabei kann es sich um einen Netzhautriss oder eine Netzhautablösung handeln. Verursacht werden diese durch ruckartige Bewegungen des Glaskörpers, der an der Netzhaut reibt und sie dadurch brüchig werden lässt.
Die Netzhaut kann sich teilweise oder ganz von der Aderhaut lösen. Damit wird die Nährstoffversorgung unterbrochen und die Netzhaut stirbt teilweise ab.
Solange das betroffene Gebiet noch klein ist, kann mit Hilfe eines Lasers die Netzhaut wieder an die Aderhaut geschweißt werden. Ist die Ablösung aber schon fortgeschritten, so hilft nur noch eine sofortige Operation.
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